Das Maritime Museum Hamburg zeigt Modelle seines chinesischen Pendants in Lingang

Maritimes Museum. Die stählerne Skulptur ragt vier Meter auf und erinnert nicht zufällig an geblähte Segel. Das begehbare Kunstwerk, das jetzt im Foyer des Internationalen Maritimen Museums Hamburg die Blicke der Besucher auf sich zieht, ist das Modell der spektakulären Dachkonstruktion des China Maritime Museum, das die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) im südchinesischen Lingang erbaut haben. "Gebaute Visionen" heißt eine Ausstellung, mit der das Architektenbüro das Projekt seines Museumsneubaus präsentiert.

Gegensätzlicher könnten die Konzepte nicht sein: Hamburgs Internationales Maritimes Museum ist im ältesten erhaltenen Hafenbauwerk untergebracht, Chinas Pendant, das sich allerdings allein mit der nationalen Schifffahrtsgeschichte befasst, residiert in einem wahrzeichenhaften Neubau. Doch gerade der Kontrast ist von besonderem Reiz. Und dabei wird zugleich deutlich, dass man ein modernes Museum unter günstigen Umständen sowohl in einem historischen Bauwerk unterbringen kann oder eben in einem eigens dafür konzipierten Neubau.

Als von Gerkan, der mit seinem Büro südlich von Shanghai seit einigen Jahren die komplette Stadt Lingang für 800 000 Einwohner konzipiert, den Auftrag für den Bau des Nationalen Schifffahrtsmuseums der Volksrepublik China erhielt, wussten die Auftraggeber noch gar nicht, was sie überhaupt ausstellen wollten. Das Büro gmp entwickelte schließlich ein Konzept, in dessen Zentrum die aufschwingenden Segel stehen, die inzwischen zum Wahrzeichen der neuen Stadt geworden sind.

Die kleine, aber feine Ausstellung erläutert die Entstehung dieses eindrucksvollen Bauwerks, dokumentiert die Planung und den Bau der Stadt Lingang und zeigt eindrucksvolle Fotografien von deren Realisierung.

Gebaute Visionen bis 30.1.2011, Maritimes Museum (U Messberg), Koreastraße.1, Di-So 10.00-18.00, Do 10.00-20.00; Infos im Internet unter www.internationales-maritimes-museum.de