Es beginnt im Jahr 2020, mit düsteren Bildern, die fast an die erst kürzlich gelaufene Cormac-McCarthy-Verfilmung “The Road“ erinnern:

Es beginnt im Jahr 2020, mit düsteren Bildern, die fast an die erst kürzlich gelaufene Cormac-McCarthy-Verfilmung "The Road" erinnern: Eine junge Frau, Laura (Bernadette Heerwagen), will zusammen mit ihrem kleinen Kind eine streng bewachte, durch eine hohe Mauer gesicherte Grenze überqueren, um das abgeschottete Mitteleuropa zu verlassen. Rückblende, 2012. Lauras Eltern teilen ihren Kindern mit, dass sie sich scheiden lassen werden. Ihre Tochter Cecilia (Johanna Wokalek) driftet daraufhin, angestiftet von ihrem Freund Konstantin (August Diehl), in den Terrorismus ab, Laura selbst verliebt sich in den Hobby-Ornithologen Hans (Daniel Brühl), verlässt ihn aber nach einer Fehlgeburt. Bis sie sich vier Jahre später mit Konstantin einlässt ...

Studentenrevolution, Demonstrationen, Polizeigewalt, ein neuer Golfkrieg, afrikanische Flüchtlinge, die Europa überrennen, Deutschland im Bürgerkrieg - Regisseur Lars Kraume hat seinen Film, etwas zu ambitioniert, mit zahlreichen Themen- und Handlungssträngen befrachtet - bis hin zum überzogenen Showdown in Bruce-Willis-Manier. Der Film ächzt förmlich unter seinem politischen und sozialkritischen Anspruch. Und doch überzeugt er, neben den überragenden Schauspielern, durch die beeindruckende Vision einer Endzeit, die es so im deutschen Kino viel zu selten zu sehen gibt.

Bewertung: annehmbar Die kommenden Tage D 2010, 129 Min., ab 12 J., R: Lars Kraume, D: Bernadette Heerwagen, Daniel Brühl, Johanna Wokalek, Susanne Lothar, im Cinemaxx Dammtor, Harburg, UCI Mundsburg, Othmarschen, Smart-City; www.diekommendentage-film.de