Der Netz-Navigator führt heute zur künstlerischen Interpretation des Klingeltons

World Wide Web. Das Bimmeln des Handys gilt gern als Zeichen ausgeprägter mobiltelefonistischer Individualität. Schade nur, wenn der Ausdruck der eigenen Einzigartigkeit mithilfe der ewig gleichen Angebote von bekannten Anbietern erfolgt. Ob Chart-Hit, Oldie oder vermeintlich Lustiges, laut vor sich hin krähendes Plüschtier: Der Kreativität sind oftmals erstaunlich enge Grenzen gesetzt. Das Ende vom Lied: In einer beliebig ausgewählten Menschenmenge greifen vier Personen gleichzeitig zum Telefon, obwohl eigentlich nur eines klingelt.

Abhilfe schafft Toneshared.com. Dort findet man nicht nur kostenlose, sondern auch sehr eigenwillige Anrufbenachrichtigungen. Die Komponisten heißen nicht Ralph Siegel oder Lady Gaga. Stattdessen haben sich Verfechter der elektronischen Klänge wie das lebende Gesamtkunstwerk Felix Kubin Gedanken darüber gemacht, wie ein Telefon klinge(l)n sollte. Der Hamburger Komponist, Musiker, Autor, Künstler und Selbstinszenator steuert erstaunlich Zahmes bei, verglichen mit einigen der anderen Angebote.

Man findet elektronische Kleinodien bei Toneshared, aber auch Melodien, die wohl mit nur einem Ziel komponiert wurden: den bereits hinreichend aus dem alltäglichen großstädtischen Miteinander bekannten akustischen Belästigungen eins auszuwischen. Der japanische Soundtüftler KK Null hat einen so wunderbar nach Weltuntergang klingenden Beitrag auf der Seite hinterlassen, dass man sich direkt auf den nächsten Anruf in der voll besetzten U-Bahn zu freuen beginnt.

Ob eingängige Melodie oder totales Soundchaos: Nach dem Stöbern bei Toneshared steigt die Sicherheit ganz beträchtlich an, dass die akut gehörten Töne auch tatsächlich aus dem eigenen Telefon kommen. Und nicht etwa aus dem des Nebenmannes.

Klingeltöne wider die Monotonie: www.toneshared.com