Polizeisprecherin Ulrike Sweden hat den schottischen Autor Craig Russell beraten

Hamburg. Mit 5,92 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 19,3 Prozent war die Ausstrahlung des Krimis "Wolfsfährte" für das Erste ein voller Erfolg. Der Fernsehfilm mit Peter Lohmeyer als Kriminalhauptkommissar Jan Fabel in der Hauptrolle entstand nach dem gleichnamigen Roman des Krimiautors Craig Russell.

"Wolfsfährte" spielt in Hamburg, weshalb sich der Schotte Russell schon bei der Entstehung des Buches von der Polizei der Hansestadt beraten ließ. Seine Ansprechpartnerin war Polizeisprecherin Ulrike Sweden, die sechs Jahre in Neuseeland lebte und deshalb sehr gut Englisch spricht. Sie musste aber nur bei Kleinigkeiten eingreifen: "Im ursprünglichen Manuskript bestellt Jan Fabel Heringssalat und Tee", sagt sie. "Das erschien mir unrealistisch. Aus dem Tee wurde deshalb ein Bier."

Auch die Verfilmung von "Wolfsfährte" hat ihr sehr gut gefallen, obwohl sie der Meinung ist, der reale Polizeialltag könne gar nicht verfilmt werden, "weil das für den Zuschauer viel zu langweilig wäre". Über kleinere Unstimmigkeiten hat sie hinweggesehen. Etwa über das verspiegelte Vernehmungszimmer, das es im wirklichen Leben nicht gibt. Oder den Umstand, dass auch nach vier Toten keine Sonderkommission eingerichtet wird.

Aber sonst spiegele der Film den Polizeialltag sehr gut wider, obwohl er die viele langweilige Schreibarbeit nicht zeige. Ulrike Sweden hat übrigens bereits den nächsten Russell-Krimi auf ihrem Schreibtisch liegen, um ihn auf Unstimmigkeiten zu durchforsten.