Pianist Arcadi Volodos begeisterte in der Laeiszhalle

Hamburg. Sieh mal an. Selbst ein tausendfach abgenudelter Klassik-Schlager wie Peter Iljitsch Tschaikowskys erstes Klavierkonzert klingt plötzlich aufregend, wenn man ihn nur richtig ernst nimmt.

So ernst, wie Arcadi Volodos es tat: Der russische Pianist - rein äußerlich entspricht er eher dem Typ des tapsigen Tastenbärs - erwies sich in der Laeiszhalle als sensibler Klangmagier und enthüllte den großen emotionalen Reichtum des Stücks.

Neben dem majestätisch auftrumpfenden Beginn gibt es da nämlich auch andere Facetten, die von slawischer Wehmut über keck neckende Koketterie bis zur sanften Poesie reichen. Wunderbar, wie Volodos im Andante seine butterweichen Töne in das sanft murmelnde Streicherbett träufelte - um dann im Finale wieder kraftvoll zuzulangen. Packend sind auch seine dichten Spannungsbögen, die das NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Lawrence Foster mitformte. Ein grandioser Auftritt.

Nach der Pause, bei Manuel de Fallas "Dreispitz", gab es dann fluffige Flamenco-Rhythmen, feurige Farben und Kastagnettenklänge satt. Dabei hatten die Orchestermusiker, Sängerin Maria Markina und Mister Foster spürbar ihren Spaß und machten ordentlich Party - inklusive Händeklatschen und "Olé" skandieren.