"Weißes Rauschen" assoziiert erst mal Schmerzen im Schädel. Aber wenn der Wein von Nahe-Querdenker Martin Tesch kommt und quasi das Hausgewächs der Toten Hosen ist, dann wird der Test reizvoll.

Die Anmutung der wie immer schwarzen Flasche (Foto: Michael Rauhe) mit Bandlogo auf der Kapsel, Bildschirmschnee auf dem Etikett und Songlines auf der Rückseite ist lustig; ihr Inhalt aber seriös und vom Besten: Zielstrebig und schnörkellos bahnt sich der Riesling seinen Weg in die Genusszentrale des Hirns, besticht mit unglaublich geschmackvoller Trockenheit, feinem Traubenaroma mit Anklängen an Apfel und Aprikose und beschwingt belebender Säure.

Wer häufiger Tesch trinkt weiß, dass seine Rieslinge oft Aha-Erlebnisse sind, aber was der promovierte Biologe und Punkfan hier in Zusammenarbeit mit den Düsseldorfer Rockern an den Start gebracht hat, ist wieder eine neue, noch höhere Qualität. Der Wein harmoniert hervorragend mit hellem Fleisch und allerlei vegetarischer Küche, ist aber auch ohne feste Nahrung ein Kracher. Und wer mag, kann zu zweit entlang des Liedes "Weißes Rauschen" philosophieren: "... es ist so ein langer Weg zurück zu dir, zurück zu mir, zurück zu uns." Wohlsein!

2009 Riesling "Weißes Rauschen" von Tesch (Nahe), 66,-/6 Fl. inkl. Porto, Bestellung: www.dth.de ; www.weingut-tesch.de