Das zweite Jahr sei das schwerste, heißt es über Bundesliga-Aufsteiger. Und das dritte Jahr? In dem wird dann hoffentlich endgültig der Lohn aller Mühen eingestrichen. Jedenfalls wäre das Ale Dumbsky und Boris Castro zu wünschen, die 2008 das "Radar" ins Leben riefen, ein Festival des Independent-Kinos, so unangepasst wie eigenwillig, gewissermaßen der FC St. Pauli unter den Filmfesten.

Wer das Besondere sucht, der ist hier richtig, das zeigt auch das diesjährige Programm. Da gibt es Dokus über US-Rapper, über brasilianische Gettos und eine iranische Frauen-Rugby-Mannschaft, Schwarz-Weiß-Dramen und Kurzfilme aus aller Welt. Natürlich ist Regisseur Henna Peschel wieder dabei und zeigt seine aktuelle Loser-Komödie "Pete The Heat", aber eben auch Newcomer Wolfgang Weigl mit seinem Erstlingswerk "Blindlings", einem Kammerspiel im Schnee. Wie in den vergangenen Jahren gilt: Wer wissen will, was die Kinowelt abseits des Mainstreams zu bieten hat, sollte das "Radar" nicht verpassen.

Radar Festival Mo 1.11.-Sa 6.11., Lichtmess, 3001, B-Movie, Hamburger Botschaft, Metropolis, Alabama, Filmfabrique; www.radarhamburg.com