Hamburg. Bei seiner Inszenierung von Wagners "Götterdämmerung", die gestern an der Staatsoper Premiere hatte, beschränkte sich Regisseur Claus Guth szenisch auf ein eher bescheidenes Minimalprogramm: Er verlegte seinen "Ring"-Showdown in einen zweistöckigen, leer gefegten Multifunktions-Bungalow (Bühne: Christian Schmidt), der drehbar war und sowohl Platz für die Gibichungenhalle als auch für den Brünnhildenfelsen bot. Dort platzierte Guth auch viele Zitate aus seinen vorangegangenen drei Wagner-Inszenierungen und gönnte sich gegen Ende etliche Umdeutungen. Unser Foto zeigt die Nornen (Deborah Humble, Christina Damian, Katja Pieweck), Siegfried (Christian Franz) und Brünnhilde (Deborah Polaski, liegend). Generalmusikdirektorin Simone Young lotste das Philharmonische Staatsorchester und das Ensemble mit teils überdehnt breiten Tempi wie in Zeitlupe in Richtung finaler Katastrophe. Beeindruckend: Sir John Tomlinson als bilderbuchverschlagener Hagen. Nach dem Schlussapplaus gab es für Young und das Inszenierungsteam viele laute, wütende Buhrufe. Eine ausführliche Kritik folgt morgen.