Das deutsch-israelische Projekt “Lea“ auf Kampnagel bleibt in Versuchen stecken

Hamburg. Porträts bilden eine Person ab. Sie erzählen aber kaum etwas über ihre Geschichte. Im deutsch-israelischen Projekt zwischen Hamburger Schauspielern und Tänzern aus Tel Aviv arrangieren die Regisseurin Ute Rauwald und die Choreografin Ronit Ziv eine Annäherung zwischen den Kunstgenres und den Ländern. Die immer wieder tänzerisch oder verbal unternommenen Anläufe zu wechselseitigem Gespräch und Verstehen in der Performance "Lea" auf der Kampnagelbühne bleiben aber in Versuchen stecken. Und ergeben ein begrenzt unterhaltsames, zuweilen auch strapaziöses Abbild des durch Missverständnisse stagnierenden Ost-West-Dialogs.

Die Idee war, so erklärt Ute Rauwald zu Beginn, Filmporträts der beiden Künstlergruppen aufzunehmen und sie auszutauschen, um dann die Performance zu gestalten: Statements über den Beruf und Meinungen zur NS-Vergangenheit und über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern.

Nun sitzen Schauspieler und Tänzer im Kreis zwischen den Zuschauern. Sie zeigen auf den drei Leinwänden Videos, interpretieren oder setzen sie szenisch um, tanzen sie auch mal nach. Über deren Verlauf sind sich offenbar auch die Regisseurinnen nicht einig geworden. Aber es ist wohl auch ihr Ziel, die Versöhnung scheitern zu lassen - und so ein Abbild einer komplexen Wirklichkeit widerzuspiegeln.

Lea: 20.10.-22.10., 20.00, Kampnagel, T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de