Die Kremerata Baltica kommt in die Laeiszhalle: Von Geiger Gidon Kremer aus den besten Nachwuchsstreichern im Baltikum zusammengecastet.

Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1997 machte sich der Geiger Gidon Kremer selber das größte Geschenk. Es war so riesig, dass ein ganzer Bus für den Transport gebraucht wurde. 27 junge Musikerinnen und Musiker saßen darin: die Gründungsmitglieder des Kammerorchesters Kremerata Baltica, die Kremer selbst aus den besten Nachwuchsstreichern in Litauen, Estland und seiner Heimat Lettland zusammengecastet hatte.

Mit dieser Buslandung voller Talent und Temperament verpasste Kremer seinem Festival in Lockenhaus eine ordentliche Frischzellenkur. Das sorgte in den ersten Jahren noch bei manchen alteingesessenen Gästen für Irritationen - schließlich hörte und sah man hier sonst vor allem etablierte Künstler.

Doch aus der vielversprechenden, extrem fleißigen Studententruppe erwuchs schon bald ein Ensemble mit Champions-League-Ambitionen. Die jungen Kollegen profitierten von der engen Zusammenarbeit mit ihrem Gründer und künstlerischen Leiter - und heute hat sich die Kremerata Baltica längst als Spitzenkraft der Klassik-Szene etabliert, die auf den wichtigsten Konzertpodien der Welt zu Hause ist.

Das künstlerische Profil des Ensembles wird vom hohen interpretatorischen Niveau ebenso geprägt wie von einer ungewöhnlichen Repertoiregestaltung. Die zeigen Kremer und sein Orchester jetzt auch in der Reihe "Pro Arte": Da kombinieren die baltischen Musiker Stücke von Schumann und Beethoven mit Auftragswerken zeitgenössischer Komponisten, die von Bach inspiriert wurden.

Kremerata Baltica Fr 15.10., 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets 20,- bis 80,- an den bekannten Vvk.-Stellen und unter T. 35 35 55