Die Lesbisch Schwulen Filmtage starten am 19.10.

Gerade ist das Filmfest Hamburg vorbei, wird es schon wieder Zeit für die Lesbisch Schwulen Filmtage. Aber wer wollte sich beschweren, wenn das Angebot so vielversprechend ist wie bei der inzwischen 21. Auflage des LSF. Das beginnt schon mit dem Eröffnungsfilm, Lisa Cholodenkos "The Kids Are Alright", mit Annette Bening, Julianne Moore und Mark Ruffalo in den Hauptrollen. Die Geschichte eines lesbischen Paares und seiner beiden Kinder beginnt idyllisch - bis die Teenager Kontakt zum biologischen Vater suchen und der sich - um es richtig kompliziert zu machen - auch noch in eine der Mütter verliebt. Klingt doch spannend. Ebenso übrigens wie das Thema des Abschlussfilms, "Howl": die Biografie des legendären Beat-Poeten Allen Ginsberg.

Doch auch abseits dieser filmischen Leuchttürme bieten die Lesbisch Schwulen Filmtage wieder ein Programm, an dem Homos wie Heteros ihren Spaß haben dürften. Zum Beispiel an der auch schon beim Filmfest gezeigten kanadischen Tragikomödie "Heartbeats" über die Höhen und Tiefen der ersten Liebe. Oder an "Elena Undone", einem Liebesfilm mit dem vermutlich längsten (3 Minuten 24 Sekunden) Kuss der Filmgeschichte. Oder an der Reihe "Kleider machen ... Leute?", in der berühmte Modedesigner porträtiert werden. Ein Special zum diesjährigen Länderschwerpunkt Brasilien gehört ebenso zum prallvollen Programm wie drei Filme, die sich mit dem Themenkomplex Intersexualität beschäftigen.

Besondere Erwähnung verdient die amerikanische Regisseurin Katrina del Mar, die gelegentlich als "lesbische Russ Meyer" bezeichnet wird und ihre Gang-Girls-Trilogie persönlich vorstellt. Und wo wir gerade bei Gästen sind: Auch Bruce LaBruce kommt nach Hamburg. Der Kandier präsentiert seinen Splatter-Porno "L. A. Zombie" am 22.10. im Metropolis. Kurzfilmabende, Partys und Preisverleihungen runden ein Programm ab, das Hamburg für mindestens sechs Tage zur Lesbisch Schwulen Hauptstadt macht.

Lesbisch Schwule Filmtage 19.-24.10., Metropolis, Passage, B-Movie, Polittbüro; Internet: www.lsf-hamburg.de