Hamburg. Der Geschäftsführer des Schauspielhauses, Jack Kurfess, hat offen mit der Pleite der Spielstätte gedroht. Wenn die von Kultursenator Reinhard Stuth (CDU) verfügte Kürzung von 1,2 Millionen Euro nicht zurückgenommen werde, "muss ich in der Spielzeit 2011/2012 Insolvenz anmelden", sagte Kurfess der Online-Ausgabe der "taz". Er könne "natürlich den Malersaal schließen und dem Jungen Schauspielhaus die Spielstätte entziehen". Dem stehe aber entgegen, dass Stuth ihn beim Flashmob vor der Kulturbehörde am 24. September ausdrücklich beauftragt habe, das Junge Schauspielhaus zu erhalten, sagte Kurfess. Mit seiner Drohung liefert der Schaupielhaus-Geschäftsführer neuen Gesprächsstoff für die Diskussionsrunde heute Abend (20 Uhr) auf Kampnagel (Jarrestraße 20).

"Alles wunderbar? Notstand Kultur" ist das Motto der Veranstaltung, die sich der aktuellen und bundesweit verspotteten Kultur-Malaise in Hamburg annehmen will. Teilnehmen werden die Kultur-Macher und Hamburg-Kritiker Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel), Jürgen Flimm (Intendant Berliner Staatsoper, ehemals Thalia), Torkild Hinrichsen (Direktor Altonaer Museum), Florian Maier (künstlerischer Leiter Schauspielhaus) und Willfried Maier (GAL, Senator a. D., Autor des Projekts "Die kreative Stadt").