Die Retro-Rock-Band Rooney aus Los Angeles präsentierte sich sehr gleichförmig im lleren Gruenspan - zum Glück nur eine Stunde lang.

Hamburg. Drei Alben haben die kalifornischen Retro-Pop-Boys von Rooney veröffentlicht, dazu Singles und Soundtrack-Beiträge - genug Material also, um sich damit vor die Leute zu trauen. Und doch beließ es Rooney am Freitag im recht leeren Gruenspan bei einer mageren Stunde Spielzeit. Was eigentlich auch ganz gut war, denn Rooney-Songs sind wie Marzipan: Der erste Bissen verlangt nach mehr, beim dritten stellt sich Völlegefühl ein, und dann hängt man über dem Eimer.

Die Jungs aus Los Angeles haben immer gute Laune und fahren im Monkees-Mobil am Strand entlang, so klingen ihre Songs wie "Don't Come Around Again", "Holdin' On" oder "I'm Shakin". 60ies-Beat, Surf-Pop, 70er-Softrock mit gefälligen Radiomelodien vom Reißbrett. Zwar wurden im Gruenspan nicht auch noch die Beach Boys gecovert (dafür Del Shannons 1961er Heuler "Runaway"), aber die Sonne, der Sand und "Stars & Stripes" scheinen trotzdem ganz kräftig aus den Boxen.

Nach "I Can't Get Enough" und den beiden Zugaben "Not In My House" und - totgedudelter Radiohit! - "When Did Your Heart Go Missing" reichte es dann wirklich mit dem Rooney-Rock, der so gleichförmig ist wie das Programm des anwesenden Radiosenders auf Stimmenfang.

Wären wir auch gefragt worden, was uns am besten gefallen hat, dann hätten wir die Vorband genannt: Scanners, ein interessantes Alternative-Rock-Quartett aus London, laut, abwechslungsreich, unterbewertet und vom Publikum weitestgehend ignoriert. Das war ja nur für "When Did Your Heart Go Missing" gekommen. Schön, dass es darauf nur kurz warten musste. Megahits der 60er und 70er und die Reste von heute, präsentiert von Rooney. Schade, die Rooney-Shirts am Fanartikelstand sahen wirklich klasse aus.