Bruno Ganz schultert Tiziano Terzanis verfilmte Biografie “Das Ende ist mein Anfang“ fast ganz allein

Die wahre Geschichte des italienischen Journalisten Tiziano Terzani, der in den 70er-Jahren als Korrespondent aus China, Japan und Thailand für den "Spiegel" und überregionale italienische Tageszeitungen berichtete, bevor er im Himalaya meditierte und zurück nach Italien ging. Dort schrieb er seine Erinnerungen, "Das Ende ist mein Anfang", die wiederum Regisseur Jo Baier als Vorlage dienten.

Als der Film beginnt, ist Terzani, dargestellt von Bruno Ganz, an Krebs erkrankt und will sich vor seinem Tod mit seinem Sohn Folco (Elio Germano) aussprechen. Es wird im Folgenden also um Politik gehen, Geschichte, Privates, Religion, Erfahrungen und Einsichten.

Sehr filmisch ist das alles nicht: Der tapfere Bruno Ganz schultert den Film fast allein mit ellenlangen Monologen, die Elio Germano, eigentlich auch ein Guter, in die Rolle des geduldigen Zuhörers zwingen. Die wenigen Reibungspunkte zwischen Vater und Sohn, die für dramatische Wucht sorgen könnten, lösen sich in Wohlgefallen auf. Fast kommt man sich vor wie in Volker Panzers "Nachtstudio": Kluge Leute sagen kluge Sachen, ohne sich dabei aufzuregen. Und löst sich die Kamera dann doch mal von den Talking Heads, gibt es - als Pausenfüller sozusagen - schöne Ansichten der Landschaft. Was bleibt, sind wortreiche Wehleidigkeit und knackige Kalendersprüche.

Bewertung: annehmbar Das Ende ist mein Anfang D 2010, 98 Min., o. A., R: Jo Baier, D: Bruno Ganz, Elio Germano, Erika Pluhar, täglich im Abaton, Koralle-Kino, Passage, Zeise; www.dasendeistmeinanfang.de