Der 3-D-Animationsfilm “Konferenz der Tiere“ ist witzig und visuell ansprechend

Die Tiere haben die Schnauze voll. Wenn die Menschen sich selber zugrunde richten wollen, bitteschön - aber die Tiere sollen sie dabei gefälligst aus dem Spiel lassen. 61 Jahre nachdem Erich Kästners Buch "Die Konferenz der Tiere" erschien, kommt jetzt eine Neuverfilmung in die Kinos. Anders als der Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1969, der sich eng an Kästners Vorlage hielt und seine Stimme gegen eine Welt voller Waffen und hohler Politikerworte erhob, ist dieses 3-D-Werk nur "inspiriert durch" Kästners Vorlage und verschiebt seinen Protest auf eine ökologische Ebene. Hier ist es ein Staudamm, der die afrikanische Landschaft austrocknen lässt und den Protest der Tiere heraufbeschwört.

Die Orientierung des Films an den "Ice Age"-Filmen ist unübersehbar, hier wie dort begeben sich tierische Figuren auf eine abenteuerliche Reise. Setzt der Film zu Beginn allzu sehr auf kalkulierte Witze, so gelingt ihm später die Verknüpfung mit der ökologischen Ebene. Sein Witz schwankt zwischen beiläufigen Momenten (das im Bildhintergrund gekenterte Frachtschiff) und der Drastik einer Figur, des Tasmanischen Teufels, der mit seinem Furzen die Teilnehmer einer Klimakonferenz in Ohnmacht versetzt.

Visuell ist der Film höchst ansprechend, das Cinemascopeformat lässt die afrikanische Natur in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen und zeichnet als Kontrast dazu die menschliche Welt als kaltes Konstrukt aus Stein und Glas.

Bewertung: empfehlenswert Konferenz der Tiere Deutschland 2010, 93 Min., o. A., R: Reinhard Klooss/Holger Tappe, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Fama, UCI Mundsburg/Othmarschen Park/Smart-City; www.kdt.film.de