Wo ist das Staunen Programm, das Vorzeigen von Vorzügen, das prahlerische "Ich war auch hier", und das ironische Augenzwinkern gleich mit? Bei Postkarten. Sie zeigen, was großartig ist, neu und einzigartig. 4000 Postkarten mit Motiven aus New York hat der Schweizer Architekt Andreas Adam gesammelt - zusammen ergeben sie eine Stadtgeschichte in Bildern, in der man sich verlieren kann.

Von 1880 bis 1980 dokumentieren die Karten, wie sich New York entwickelt hat. In dem Buch "New York auf Postkarten" sind sie thematisch und dann wieder chronologisch gegliedert, sodass man beim Blättern einzelne Entwicklungslinien verfolgen kann: "Gettos", "Paläste", "Höhenwettbewerb" oder "Pulsadern der Stadt" stehen da im Mittelpunkt und präsentieren den Stolz auf eine Stadt, die der Traum einer ganzen Welt wurde. Und die immer wieder auch von Künstlern und Witzbolden aufs Korn genommen wurde - weil einfach zu unglaublich schien, was dort geschah. Ergänzt wird der Band durch scharfsichtige Essays des Pulitzer-Preisträgers und Architekturkritikers Paul Goldberger, des Postkarten-Spezialisten Kent Lydecker und des Herausgebers Adam selbst.

Andreas Adam: New York auf Postkarten 1880-1980. Scheidegger & Spiess, 230 Seiten, 59.-