Das Aussie-Ensemble von The Cat Empire aus Melbourne ist live ein echtes Erlebnis und drehte das ausverkaufte Docks gekonnt auf Links.

Hamburg. Als ein lokaler Jazzmagnat 1999 in Melbourne eine Jazzband ins Leben rief, konnte er nicht ahnen, dass daraus mal der erfolgreichste australische und einer der weltbesten Live-Acts würde - ein positives Stigma, das The Cat Empire auch am Montag im ausverkauften Docks bestätigten.

Drei der damaligen Jazz-Youngster, Sänger-Perkussionist Felix Riebl, Keyboarder Oliver McGill und Bassist Ryan Monro, machten sich alsbald mit The Cat Empire selbstständig, die Hinzugekommenen, der zweite Leadsänger und Trompeter Harry James Angus, DJ Jamshid "Jumps" Khadiwala und Drummer Will-Hull Brown komplettierten ab 2001 die Stilvielfalt von Ska, Jazz, Reggae, Latin, Hip-Hop, Rock, osteuropäischen und an die rhythmische Silbenschule der Taketina gemahnenden Elementen.

Über 800 Auftritte haben The Cat Empire mittlerweile weltweit hinter sich gebracht, neun CDs und DVDs veröffentlicht, in der David-Letterman-Show und im New Yorker Central Park das Publikum ebenso gerockt wie in kleinen Liveschuppen und Riesenstadien. Auf der Grundlage von musikalischem Können und Interesse an Neuem haben die sechs aus "Down Under" ein Imperium errichtet, dessen wachsendes Gefolge beständig mit Neuveröffentlichungen gefüttert wird.

Die Boygroup, die stets aussieht, als ob sie sich kurz vor dem Auftritt noch ein paar Schafe gepackt und geschoren hätte, prosperiert, weil sie, gerade und trotz steigenden Alters, ihrem Publikum das Gefühl gibt, dass das Leben allen Widrigkeiten zum Trotz eine ewige Party ist. Und darauf haben harmonische Keyboardsoli ebenso Platz wie eine Bläserschlacht, die jeder Jazz-Session zur Ehre gereicht. Riebl rast zwischen Gesangssolistenmikro auf der einen und Bandperkussionsset auf der anderen Seite der Bühne hin und her, Angus macht den Macker oder reiht sich brav in die Empire Horns im Hintergrund ein. Statt Oberflächenpolitur zu betreiben, wird hier auch mal mit dem groben Hobel übers Holz gefräst. Im Cat Empire geht alles; und das Publikum geht 90 Minuten lang selig singend mit, vereint im Groove.