Pudel Club. Mit 30 ist der ganz große Spaß vorbei, das ist einfach so. Danach kann man nicht weitermachen wie vorher, außer die Meinung der anderen ist einem völlig egal. 30, das ist eine Problemzone, und sie ist implizit und explizit oft beschrieben worden in selbstquälerischen literarischen Versuchen sensibler Männer und Frauen, die den Druck des Erwachsenwerdenmüssens spüren. Die Hamburger Autorin Katha Schulte hat selbiges getan, aber bei ihr klingt die Malaise noch existenzieller: Die weibliche Hauptfigur ihres Romans "Unwesen" ist auf der Suche nach einem Platz im Leben. Studium aufgegeben, Job an den Nagel gehängt, und dann geht auch noch das Herz kaputt, mit Anfang 30.

Sie muss über eine Transplantation nachdenken, sie braucht ein neues Organ - und plötzlich ändert sich auf alles die Perspektive. "Unwesen", schreibt der Verlag, sei ein Roman "über Anderssein, Unsicherheitsdenken und das Leben als ungebundener Mensch, erzählt als realistisch-phantasmagorische Reflexion". Die Lesung im Pudel Club wird ergänzt um ein Set des Kölner DJs Michael Kerkmann.

Katha Schulte, "Unwesen" (Hablizel Verlag), 200 S., 16,90 Euro. Lesung heute, 20.00, Pudel Club (S Reeperbahn), St. Pauli Fischmarkt 27, Eintritt 4,-