Die Produktion “Superhero“ beweist auf Kampnagel, dass auch Ringkampf Theater sein kann

Hamburg. Mexikanische Helden geben zum Saisonauftakt in der Kampnagelfabrik den Ton an. Nach den Koloratur-Duellen der Kehlkopfakrobaten in Claudio Valdés Kuris gefeierter "Montezuma"-Inszenierung versetzen in "Superhero" Körperkünstler des Lucha Libre, des mexikanischen Ringkampfes mit Masken, die Zuschauer in begeistertes Jubeln.

Yolanda Gutiérrez, in Hamburg lebende Choreografin und Filmemacherin aus Mexiko, demonstriert in "Superhero", dass Profi-Catchen Theater ist, aber sie formt das Schauspiel nicht zu Tanztheater. Die Regisseurin belässt es bei einer Abfolge von Kämpfen zwischen den guten und bösen Charakteren, die sie in Animationsfilmen vorstellt. Der "Gladiator" und Wrestling-Champion Karsten Kretschmer knallt besiegt auf die Matte.

Als "Eisenmann" auferstanden, triumphiert der Muskelmann dann über "The Brain", den pfiffig wendigen Axel Dieter Junior im Ring. Die Tänzerinnen Trinidad Martinez und Pepa Ubera unterwerfen die Kraftkerle mit List, weiblichen Reizen und knallharten Schulterwürfen, um dann doch von ihnen flachgelegt zu werden.

Ganz wie im richtigen Leben bestimmt hier der Wechsel von Sieg und Niederlage, von oben und unten den Ritus des Lucha Libre. Wrestler wie Publikum kommen bei der von DJ Viktor Marek angefeuerten Kampfshow auf ihre Kosten.

Superhero läuft wieder am 2. Oktober, 20.00, Kampnagel, Karten T. 27 09 49 49; Internet: www.kampnagel.de