Wenn heute Abend die ersten von 180 Bands des dreitägigen Reeperbahn Festivals auf die Bühne gehen, liegt schon ein großes Stück Arbeit hinter Anne Hochstein, 29, und ihrem Team. Seit einem Jahr organisiert sie das Programm des Reeperbahn Campus - jener 70 Branchen-Veranstaltungen, die das Festival tagsüber begleiten und mehr als 1500 nationale und internationale Experten aus der Musik- und Kreativwirtschaft nach Hamburg locken.

Anne Hochstein faszinieren vor allem die grenzüberschreitenden Diskussionen und Impulse, die Reibungskräfte des Rockgeschäfts, die bei Reeperbahn Festival und Campus zusammenwirken. Zuvor hatte sie sechs Jahre lang die Hamburger Theaternacht organisiert, "aber jetzt kann ich weit über Hamburgs Grenzen hinausschauen und weltweit Kontakte knüpfen", sagt sie.

Und sie ist zurückgekehrt zur Musik. Nachdem sich die in Geesthacht geborene Absolventin der Universität Hamburg im Studium der Musikwissenschaft mit der Theorie auseinandersetzte, steht jetzt das direkte Pop-Erlebnis im Vordergrund. Unter den Bands des Reeperbahn Festivals hat auch sie ihre Favoriten: Klein, Murder und Boy, vielversprechende Newcomer aus Hamburg, Zürich und Kopenhagen.

Es werden kurze Nächte. Aber das ist für eine Single-Frau, die im Prinzip im Neidklub und auf dem Hamburger Berg zu Hause ist, Alltag. Jeder Tag ist für sie ein Reeperbahn Festival.