Kent Nagano und das Bayerische Staatsorchester zu Gast in der Laeiszhalle

Kent Nagano haben sie vergrätzt in München; seinen Vertrag an der Bayerischen Staatsoper verlängert er nicht. Bis 2013 ist es aber noch ein bisschen hin, und morgen ist der japanisch-amerikanische Dirigent mit dem Bayerischen Orchester erst mal in der Laeiszhalle zu Gast.

Nagano dirigiert zwei Werke, die sich mit Trauer und Abschied beschäftigen. Anton Bruckner hat im Adagio seiner Siebten Sinfonie dem von ihm verehrten Richard Wagner ein Denkmal gesetzt. Sechs Jahrzehnte jünger, aber ebenfalls hörbar von Wagners Tonsprache geprägt ist Richard Strauss' Alterswerk, die "Metamorphosen" für 23 Solostreicher, ein Abgesang auf das alte Europa, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern lag. Manche Exegeten sprechen auch von einem Abgesang auf München. Eine Deutung, die durch Naganos Weggang ungeahnte Aktualität gewinnen könnte.

Bayerisches Staatsorchester Fr 24.9., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten zu 22,64 bis 104,10 unter T. 30 30 98 98, www.elbklassik.de