Der Flix zeichnet im Literaturhaus sein Leben, den “Faust“ und Heizkörper

Literaturhaus. Eine spitze Nase, rechteckige Brillengläser und Wuschelhaare. So sieht sich der Flix alias Felix Görmann selbst. Als Protagonist seines Tagebuchs in Comicform ("Heldentage") ließ er den Leser an seinem Leben teilnehmen, in Kurzgeschichten zur Wiedervereinigung ("Da war mal was") Bekannte ihre ganz eigene Sicht auf die Wende darstellen. Flix ist ein Zeichner, der große Geschichten in kleinen Bildern erzählt, mit feinem Humor und Anspruch, ohne den erhobenen Zeigefinger und ohne Berührungsängste. Seine Version des wohl meistzitierten Textes der deutschen Kultur holt Goethes "Faust" aus dem Mittelalter ins Berlin der Gegenwart: Gott trägt Schnauzbart und Pferdeschwanz, der Pudel hört auf den Namen Charlotte von Stein, und Faust ist ewiger Student und Taxifahrer. Mit einem Augenzwinkern und viel Liebe zum Original erzählt Flix die Geschichte neu, verliert dabei aber nie "Der Tragödie erster Teil" aus dem Auge.

Der sta*-Club lädt Schüler zum "Streifzug durch die verFLIXte Comicwelt" ein. Im Literaturhaus Hamburg können sie dem Ärzte-Fan Fragen stellen und haben vielleicht auch das Glück, ein sehr persönliches Andenken mit nach Hause nehmen zu können. Denn der Wahlberliner signiert nicht bloß, sondern macht das, was er am besten kann: zeichnen. Ob Coffeeman oder ein schlichter Heizkörper, der Flix hat schon viele Möglichkeiten und Unmöglichkeiten auf den Vorsatzblättern seiner Bücher verewigt.

Sta*-Club heute, 19.00, Literaturhaus, Schwanenwik 38, Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter T. 22 70 20 14; www.literaturhaus-hamburg.de