Laeiszhalle. Wer bis zu dieser Spielzeit noch kein Mahler-Bewunderer war, kann diesen guten Vorsatz nun in die Tat umsetzen. Denn insbesondere Simone Young gratuliert ihrem berühmten Amtsvorgänger an der Hamburger Oper mit einem geradezu übermächtigen Programm-Schwerpunkt in den Abo-Konzerten der Philharmoniker zum 150. Geburtstag.

Den Auftakt gibt die Zusammenstellung, die an diesem Sonntag erstmals in der Laeiszhalle erklingt: Mahlers Erste, kombiniert mit Bergs Violinkonzert. Zwei Komponisten, die nicht miteinander verwandt sind, zwischen denen es aber dennoch gewisse emotionale Bindungen gibt. Berg schrieb sein Solo-Konzert, das zu den großen Klassikern der Moderne gehört, im Gedenken an einen ganz bestimmten Engel. Es ist ein instrumentales Requiem für Manon Gropius, die mit 18 verstorbene Tochter aus Alma Mahlers zweiter Ehe; im zweiten Satz zitiert Berg auf anrührende Weise den Bach-Choral "Es ist genug" aus der Kantate "O Ewigkeit du Donnerwort".

In Mahlers Erster wiederum ist bereits ein Großteil des Vokabulars zu entdecken, mit dem er die folgenden sinfonischen Werke zu anklagenden, ironischen, hochemotionalen Bekenntnissen formte. Wie es sich für einen Saisonstart gehört, dirigiert die Generalmusikdirektorin selbst, den Solo-Part bei Berg übernimmt die Geigerin Isabelle Faust.

Konzerte: 19. September, 11 Uhr/20. September, 20 Uhr, Laeiszhalle (U Gänsemarkt). Karten (9 bis 44 Euro) unter Tel. 35 68 68. Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal.