Das Filmfest Hamburg zeigt vom 30. September bis 9. Oktober insgesamt 160 Filme und eröffnet mit einer Serge-Gainsbourg-Biografie

Hamburg. 240 Vorstellungen mit 160 Filmen aus 51 Ländern: Das Filmfest Hamburg fährt auch im 18. Jahr groß auf und macht die Stadt vom 30. September bis zum 9. Oktober zur Kinometropole. Dabei sind es wieder einmal nicht die großen Stars, mit denen sich das Festival schmückt, sondern die Filme, die Festivalleiter Albert Wiederspiel, Programmplanerin Kathrin Kohlstedde und ihr Team in aller Welt aufgespürt und in elf Kategorien geordnet haben.

Wie üblich gibt es zahlreiche Beiträge aus französisch- und spanischsprachigen Ländern zu sehen sowie Box-Office-Hits aus europäischen Ländern, präsentiert in der beliebten Sektion "Eurovisuell". In der "Deluxe"-Reihe wird diesmal ein ausführlicher Blick auf das argentinische Kino riskiert. Sehr passend, denn Argentinien feiert in diesem Jahr 200 Jahre Unabhängigkeitserklärung. Teil des Festivals ist auch wieder das Kinder- und Jugendfilmfestival "Michel".

Doch, das machte Wiederspiel bei der Programmpressekonferenz deutlich, es gibt auch einige Neuerungen. So gehören neben Abaton, Cinemaxx, Metropolis und 3001 jetzt das Passage und das B-Movie zum Kreis der Festivalkinos. Wobei das B-Movie mit seinen nur etwas mehr als 50 Plätzen vor allem genutzt werden soll, um Dokumentationen zu zeigen. Und von denen gibt es beim Filmfest sehr viele, speziell in der Sektion "Drei Farben Grün", die zehn Filme zum Thema Umwelt versammelt - bereits mit Blick auf Hamburgs Status als europäische Umwelthauptstadt im kommenden Jahr.

Den Beatles ist ebenfalls eine Reihe gewidmet, ebenso dem Thema Kunst. Dabei stehen gleich zwei Künstler im Fokus des Filmfests: zum einen der französische Sänger Serge Gainsbourg (1928-1991), dessen Spielfilmbiografie "Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte" das Filmfest am 30.9. eröffnet. Zum anderen der Maler, Bildhauer und Regisseur Julian Schnabel, der am 1. Oktober im Cinemaxx mit dem Douglas-Sirk-Preis ausgezeichnet wird und seinen neuen Film "Miral" vorstellt. Ein Drama, das den Palästina-Konflikt behandelt und ebenso kontroverse Diskussionen auslösen dürfte wie "A Serbian Film", eine extreme Mischung aus Sex- und Gewaltexzessen, die im Programmheft mit einem Warnhinweis versehen ist.

Ansonsten zeigt das Filmfest überwiegend Filme, die bislang keinen deutschen Verleih haben, vermutlich also nach dem Festival kaum noch einmal zu sehen sein werden. Oder die schon lange nicht mehr zu sehen waren, wie all die Hamburg-Filme, die aus Anlass des 30. Geburtstags der Filmförderung am 2./3. Oktober als 24-Stunden-Vorführung im 3001 laufen. Karten für sämtliche Vorstellungen sind ab sofort in den Filmfest-Kinos und im Levantehaus (Mönckebergstraße) erhältlich.