Die kalifornische Band Chief vertont die “Modern Rituals“ mit schönen Harmonien

Westküstenrock, der manchmal einen Hang zum Folkigen hat: Damit geht die kalifornische Band Chief 2010 ins Rennen. Das Debütalbum des Quartetts heißt "Modern Rituals" und ist eine sehr gefällige Mischung aus sehnsuchtsvollen Midtempostücken und soliden Rocknummern. Das klingt jetzt zunächst nicht ganz so spannend, entfaltet auf dem empfehlenswerten Album aber einen Sog, dem man wenig Widerstand entgegensetzen kann.

Da ist besonders das träumerisch schwelgende "Breaking Walls", das nichts weniger als eine Hymne ist. Evan Koga, der Sänger (und Gitarrist) von Chief, singt mit kräftiger Stimme "I got no Fear / Nothing to run from", und man lässt sich dann von ihm mitreißen.

Die mehrstimmigen Refrains erinnern an die Fleet Foxes, in deren Vorprogramm man sich Chief ziemlich gut vorstellen könnte. Die tollen Harmonien der Band aus Seattle haben Chief locker in petto, nur sind ihre Kompositionen nicht ganz so entrückt wie die der Fleet Foxes. "Modern Rituals" ist eine Platte für lange Autofahrten in einen indischen Spätsommer, mit müden Kühen am Wegesrand und weiß gestrichenen Zäunen, die matt das Sonnenlicht reflektieren.

Oder so ähnlich.

Chief: Modern Rituals (Domino)