Hamburg. Etwa 200 Ensemble-Mitglieder und Mitarbeiter aus den Abteilungen des Deutschen Schauspielhauses haben gestern Nachmittag vor dem Gebäude der Kulturbehörde an den Hohen Bleichen demonstriert. Auf ihren Plakaten protestierten sie gegen die "fehlende Verantwortung der Politik, insbesondere der Kulturbehörde".

Geschockt vom plötzlichen Rücktritt ihres Intendanten Friedrich Schirmer, kündigten sie lautstark an, die Diskussion mit dem Publikum und der Politik zu suchen, und verlasen ihre Petition: "Das Schauspielhaus braucht den zugesagten Ausgleich von 250 000 Euro, wenn hier weiter eine reichhaltiger, vielseitiger und kontroverser Spielplan gezeigt werden soll." Auf einem anderen Transparent rechneten sie vor: "Elbphilharmonie 333 000 000, U 4 323 000 000 und HSH Nordbank 3 Milliarden." Das Theater sei jedoch nicht bezahlbar.

Die Demonstranten waren von der Kirchenallee durch die City gezogen, um die Bürger der Stadt wissen zu lassen: "Wir spielen weiter! - Wir sind das Schauspielhaus - Sie auch!" Hans-Heinrich Bethge, Amtsleiter für Kultur und Medien, empfing die Deputation der 350 Beschäftigten am Schauspielhaus. Er nahm die Petition des Ensembles in Empfang, um sie an Kultursenator Reinhard Stuth weiterzugeben, der in der Bürgerschaft weilte.