Die “freiKartE“ ermöglicht Erstsemestern freien Eintritt zu 17 Museen und Theatern

Hamburg. Theaterbesuche sind zu teuer, Museen uncool und verstaubt. Mit derlei studentischen Vorurteilen - nur knapp zehn Prozent gehen in Theater und Museen - wollen fünf Kultur- und Medien-Management-Studenten an der Hamburger Musikhochschule mit ihrem "freiKartE"-Projekt aufräumen. Die rund 16 000 Erstsemester erhalten zum 1. Oktober mit dem Studentenausweis auch den Leporello mit der "freiKartE". Drei Monate lang können sie die Angebote von 13 Museen und sechs Bühnen kostenlos nutzen.

Carolin Oetzel, Daniel Opper, Taylan Günes, Janosch Pomerenke und Moritz Scherberich stellten die in Deutschland bislang einmalige Aktion im Bucerius-Kunst-Forum vor. Sie wird von der "Zeit"-Stiftung und der Hermann-Rauhe-Stiftung sowie durch die Kooperation der beteiligten Kulturinstitutionen ermöglicht.

"Freikarten zu verschenken ist nicht gerade mein Impetus", bekannte Heinz-Werner Köster, Verwaltungsdirektor am Thalia-Theater. Doch er ließ sich von der Projekt-Idee der fünf Studenten überzeugen, genauso wie die Kollegen von Altonaer Theater, Kammerspielen, Kampnagel, Schauspielhaus und den Philharmonikern. Andreas Hoffmann, der Gastgeber und Geschäftsführer des Bucerius-Kunst-Forums, mit den Deichtorhallen und der Stiftung Historische Museen Hamburg im Boot, bezeichnete die "freiKartE" als "ein einmaliges Angebot in Deutschland und ein Willkommen für die Studenten in Hamburgs bunter Kulturlandschaft".

Prof. Michael Göring, der betreuende Dozent und Initialförderer des Projekts, betonte dessen Modellcharakter - nicht nur für andere Städte. "Ich könnte mir die Karte auch noch für andere Gruppen vorstellen", sagte er. "Eine kostenlose Kulturkarte für drei Monate als ein Geschenk der Stadt an jeden, der das 16. Lebensjahr erreicht, und auch an neu zugezogene Bürger als Begrüßung." Das entspräche doch dem Konzept von der "Wachsenden Stadt" und einer der wichtigsten Kulturmetropolen in Nordeuropa. Den Bildungsfaktor "Kultur als Ausdruck der Art und Weise miteinander umzugehen" hob Prof. Hermann Rauhe hervor und wünschte sich ein Weiterbestehen und eine Erweiterung der "freiKartE" in den Musikbereich.

An ihre Initiative der "freiKartE" knüpfen die fünf Studenten auch informative und kommunikative Angebote in Kontakt mit den Institutionen. In Hinblick auf die Zukunft werden sie zudem eine Evaluation nach inhaltlichen und quantitativen Aspekten durchführen.

www.meinefreikarte.de