Diesmal reden die Tiere nicht. Das ist eine Wohltat nach Filmen wie “G-Force“, “Marmaduke“ und “Cats & Dogs“: Die Halbdoku “Die wilde Farm“ ist sehenswert

Diesmal reden die Tiere nicht. Das ist eine Wohltat nach Filmen wie "G-Force", "Marmaduke" und "Cats & Dogs", in denen die Vierbeiner unentwegt quasseln. "Die wilde Farm" ist allerdings auch keiner der Hollywood-Filme, in denen Tiere vermenschlicht werden und vermeintlich große Abenteuer erleben. In dieser französisch-deutschen Koproduktion erinnert nur das Wort "Farm" im Titel an Hollywood, der Originaltitel lautet präziser "Das wilde Leben der Haustiere".

Er zeigt das Alltagsleben der Tiere auf einem französischen Bauerhof. Nur: Weil der Bauer plötzlich ins Krankenhaus muss, sind die Tiere sich selbst überlassen. Das wirft den geregelten Tagesablauf um und bietet allerlei Möglichkeiten, das Haus und die Umgebung, sich selber und andere zu erkunden. Was etwa passiert, wenn das Hausschwein auf ein Wildschwein trifft? Traut sich die Katze, im Bett des Bauern zu übernachten? Und ist das Gemüsebeet vor der Neugier der Schweine sicher?

Die große Freiheit ist ausgebrochen, aber werden die Tiere begreifen, dass in ihrem neuen, vergrößerten Revier auch Gefahren lauern? Die Hühner bekommen es bald zu spüren, wenn ein Fuchs auftaucht. Und was passiert, wenn schließlich Menschen auf den Hof kommen, die Verwandten des Bauern, um nach dem Rechten zu sehen? Werden sich die Tiere, die die Anarchie der vergangenen Tage genossen haben, mit den alten Regeln wieder anfreunden können? Oder werden sie den neuen Tieren, die die Menschen mitbringen, etwas von diesem Gefühl der Freiheit vermitteln können?

Die beiden Regisseure der "Wilden Farm" kommen vom Dokumentarfilm, die dokumentarische Situation des Beobachtens wird hier allerdings - unterstützt von einer Erzählerin - mit einer sanften Dramaturgie zu Geschichten gefügt. Die mögen sich für Erwachsene manchmal zu sehr in altbekannte Muster fügen, aber für Großstadtkinder bietet der Film eine schöne Möglichkeit der Begegnung mit der Natur.

Bewertung: empfehlenswert Die wilde Farm F/D 2009, 89 Min., o. A., Regie: Dominique Garling, Frédéric Goupil, tägl. im Abaton, UCI Smart-City, Zeise; www.diewildefarm-derFilm.de