Hamburg. Eigentlich war das Konzert von Darwin Deez am Dienstag im ausverkauften Molotow alles andere als einschläfernd. Trotzdem mussten sich Frontmann Darwin und seine Bandmitglieder zwischen ihren Songs erst mal recken und strecken. Zu "Walk Like An Egyptian" von den Bangles bis hin zu Hits von Beyoncé oder kruden Elektro-Samples vom Band zeigten die Amerikaner rhythmische Sportgymnastik. Warum? Vielleicht weil man in New Yorks Indie-Rock-Szene zwischen all den Adam Greens und Yeah Yeah Yeahs mehr bieten muss als Darwins wirre Minipli-Frisur.

Dabei sind die Songs von Darwin Deez gut genug für einen unterhaltsamen 70-minütigen Abend. Obwohl die Band erst 2009 gegründet wurde und das Debütalbum 2010 frisch gepresst, erkannten die Hamburger die hübschen, weil sehr melodiösen Kompositionen wie "Up In The Clouds", "Constellations" oder "Radar Detector" sofort, sangen mit oder bejubelten Gesten wie das Lob friesisch herben Bieres - und natürlich die Aerobic-Einlagen.

Songs über New York wurden schon genug geschrieben, trotzdem vermittelte "The City" tatsächlich das Gefühl, nicht am Spielbudenplatz, sondern an der 5th Avenue zu wandeln. Der Höhepunkt eines kompakten Konzerts. Wenn es beim nächsten Auftritt von Darwin Deez am 7. März im Knust noch mehr Songs und weniger Turnvater Jahn gibt - nur zu!