Anfang der 80er-Jahre des 19. Jahrhunderts beauftragte die Hamburger Baudeputation die Fotografen Georg Koppmann und Friedrich Strumper sowie die Zeichnerin Ebba Tesdorpf damit, die Umgestaltung der Kehrwieder-Wandrahminseln bildlich zu dokumentieren. Mit der Kamera und dem Zeichenblock in der Hand wurden sie Zeugen eines gewaltigen städtebaulichen Umbruchs. Um Hamburgs herausragende Bedeutung als Handels- und Hafenstadt auch nach dem 1888 vollzogenen Zollanschluss an das Deutsche Reich sicherstellen zu können, hatte sich die Stadt dazu entschlossen, einen Freihafen zu errichten. Damit dort der weltgrößte zusammenhängende Lagerhauskomplex gebaut werden konnte, mussten etwa 20 000 Menschen ihre Häuser räumen, um sich anderswo anzusiedeln. In ihrem Bildband "Vom Brook zur Speicherstadt" beschreiben Harry Braun und Dorotheé Engel, wie dieser städtebaulicher Kraftakt bewältigt wurde, aber auch was er für die betroffenen Menschen bedeutet hat. Die Autoren laden zu einem Spaziergang durch die Speicherstadt ein, der zugleich eine Zeitreise ist. Illustriert ist dieses informative Geschichts- und Geschichtenbuch mit den Fotos und Zeichnungen, die im Auftrag der Baudeputation entstanden sind.

Harry Braun und Dorotheé Engel: Vom Brook zur Speicherstadt . Sutton, 120 S., 22,90 Euro