Im Familienkreise lässt sich's besonders vortrefflich speisen. Höchst selten, dass es solche Wonnen auch außerhalb der eigenen Wohnung gibt. So wie in der Flottbeker Schmiede.

Auf halbem Weg zwischen Jenischpark und Klein Flottbeker Bahnhof wird seit einem halben Jahr portugiesisch aufgetischt - schmackhaft, bezahlbar, mit einem Lächeln gekrönt. Helena und João Gouveia, Besitzer und gute Geister des Bistro-Restaurants, lernen aus den Versäumnissen diverser Vorgänger im 218 Jahre alten, denkmalgeschützten Steinhaus: Jetzt hat der Service Herz.

Der gebratene Stockfisch könnte so auch in Südportugal serviert werden

Auch weil alles in Familienhand ist. Helenas Bruder Miguel managt die Bedienung mit Esprit, ihre Cousine Claudia hilft ebenso fröhlich aus. Und in der Küche wirkt José, ein langjähriger Freund des Patrons. Seine Kochkünste gipfeln in 20 Tapas-Variationen, die in kleiner (7,50 Euro) oder großer (14,50 Euro) Version an der Vitrine zusammengestellt werden können. Der gebratene Stockfisch mit Zwiebelgemüse und frittierten, hausgemachten Kartoffelscheiben schmeckt nach mehr. Und das Schweinefleisch Alentejo-Art mit Venusmuscheln könnte genau so auch in Südportugal gereicht werden.

Wer zum Dessert Lenas selbst gebackenen Kuchen oder die "Himmelssahne" kostet, sollte lieber keine Kalorien zählen.

Ein Prosit auf das einmalige Ambiente mit historischer Esse und auf eine erlesene Art wahrhaftiger Gastfreundschaft. Am besten mit einer Flasche Esporão oder mit einem Bagaço, dem kraftvollen Tresterschnaps.

Flottbeker Schmiede Di-Fr 17.00-23.00, Sa/So 10.30-23.00 (am Wochenende auch Frühstücksangebot), Baron-Voght-Straße 79 (S Klein Flottbek), T. 20 91 82 36, noch keine Internet-Präsenz