Literaturhaus. Gewalt als rechtmäßige Methode, Zwang und Maßregelung, Bordellbesuche und Besäufnisse - das sind für die türkische Soziologin und Sachbuchautorin Pinar Selek die entscheidenden Mechanismen, mit denen im türkischen Militär aus Jungen Männer gemacht werden. Für sie ist die Armee eine zentrale Etappe der männlichen Sozialisation. In ihrem Buch "Zum Mann gehätschelt, zum Mann gedrillt", lässt sie 50 Männer von ihren Erinnerungen an die Militärzeit berichten und legt damit eine Innenansicht der türkischen Armee vor.

Heute liest die Autorin, die zurzeit P.E.N.-Stipendiatin in Berlin ist, im Literaturhaus aus ihrem Werk. In der Türkei droht Selek ein Prozess. Deswegen wurde ihr Stipendium im Sommer auf drei Jahre verlängert.

Zum Mann gehätschelt, zum Mann gedrillt: deutsch-türkische Lesung mit Pinar Selek, 6.9., 20 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38 (Bus 6, U Mundsburg, Uhlandstraße), Eintritt 7,-/erm. 4,-, Infos: T. 227 92 03 oder www.lit-hamburg.de