Der Netz-Navigator führt zu finanzieller Wertschätzung im Internet

World Wide Web. Wenn man einen Blogeintrag liest, einen Song hört oder ein Programm herunterlädt, ist man manchmal so begeistert, dass man den Autor nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützen will. Meist bleibt es aber beim guten Willen, denn viele Bezahlsysteme sind selbst kostenintensiv oder ohne abgeschlossenes Informatikstudium kaum zu bedienen.

Schwedische Programmierer haben mit Flattr einen Ausweg aus dieser Misere geschaffen. Das vokalarme Projekt verknüpft die Begriffe Flatrate und "to flatter" (schmeicheln) zu einem Bezahldienst, der es für Medienproduzenten einfacher machen soll, einen Lohn für ihre Arbeit zu bekommen. Und für Konsumenten, diesen zu bezahlen. Statt jede Transaktion einzeln abzurechnen, setzt Flattr auf die gerechte Verteilung eines Gesamtbetrags.

Jeder Kunde überweist einen Beitrag, den er (fast) frei wählen kann, an die Firma. Von dem verbleiben zehn Prozent bei Flattr - schließlich haben die Programmierer das Bezahlsystem nicht aus reiner Nächstenliebe erdacht. Der Rest des Geldes wird erst mal nicht angetastet. Nach einem Monat wird die Summe durch die Anzahl der Beiträge, die der Nutzer mittels einer einfachen Schaltfläche für gut befunden hat, geteilt. Wer also ein Guthaben von zehn Euro auf seinem Flattr-Konto hat, bezahlt bei zehn Klicks auf den grün-orangen Button jedem der zehn Anbieter einen Euro. Bei 100 Klicks verbleiben zehn Cent für jeden. Jeder Nutzer wird gleichzeitig verführt, selbst produktiv zu werden. Denn Spender haben auch ein Guthaben-Konto, können also die eigenen Beiträge von anderen belohnen lassen. Frei wählbare Kosten und einfache Bedienung sind große Pluspunkte und lassen viel Potenzial erahnen. Denn: Hat das Projekt Erfolg, wird es künftig für Netzarbeiter leichter, von ihren digitalen Ideen zu leben.

Die Schmeichel-Flatrate: www.flattr.com