Bullen streicheln beim Bio-Bauern oder Edelmann spielen in Öjendorf. Am ersten Septemberwochenende locken zahlreiche Aktivitäten ins Freie

Öjendorfer Park. Als listiger Ritter aus dem schönsten Schrott der Welt und in Gestalt eines Traums aus rosa Tüll bevölkern sie die Kinderzimmer der Vier- bis Zehnjährigen. Es gibt kaum ein Entkommen vor der stets freundlichen Prinzessin Lillifee und dem tapferen Ritter Rost, sind Feen, Prinzessinnen und Ritter seit jeher die Idole ganzer Kindergenerationen.

Am Wochenende lässt sich im Öjendorfer Park der Alltag der Kinderhelden hautnah erleben - wenn auch ohne Maschinen-Schmier als Krafttrunk oder glitzernde Einhörner.

Beim Mittelalterlich Phantasie Spectaculum kann der Nachwuchs, der am Sonntag freien Eintritt hat, ihre Kräfte bei einem Ritterturnier messen, das Toben auf riesigen Strohspielplätzen ausprobieren und sich im mittelalterlichen Schmieden üben. Wer danach ein wenig Ruhe braucht, lauscht einem der Geschichtenerzähler, verfolgt das Puppentheater oder versucht, den Zauberern auf die Schliche zu kommen.

Auf 100 000 Quadratmetern werden 900 Zelte aufgebaut, Falknerin Klaudia Brommund schickt ihre Vögel in der Ritterturnierarena auf Jagd nach Beuteattrappen und demonstriert dabei das Zusammenspiel der Greifvögeln mit Frettenchen, Hund und Mensch. Gaukler, Ritter, Hexen und Musikanten nehmen die Großen und Kleinen mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter.

Das Hier und Jetzt des ländlichen Lebens lässt sich am Sonntag auf dem Hoffest der Demeter-Gärtnerei Sannmann in Ochsenwerder erfahren. Bio-Höfe aus ganz Norddeutschland zeigen ihre Produkte und vor allem, was man daraus machen kann. In den vergangenen 20 Jahren entpuppten sich Klassiker wie Pommes, Bratwurst und Pizza mit dem Bio-Siegel zum absoluten Renner. Die allerdings dürften für die Kinder sowieso eher eine Nebensache sein. Spannender wird es am Nachmittag bei den Treckerfahrten (14 und 16 Uhr) aufs Feld, wo alle Nachwuchslandwirte und Naturliebhaber Gemüse ernten, Blumen pflücken und im Gewächshaus Tomaten naschen dürfen.

Der prächtige Bulle Martin lässt sich von ganz mutigen Besuchern streicheln, während Kühe und Kälber friedlich auf der Weide grasen. Wer dann noch nicht genug hat, kann sich beim Tauziehen und Sackhüpfen oder in der Stroh-Tobeburg weiter verausgaben. Zum Ausruhen gibt es dann noch das Gartenkaffee am See, wo besonders idyllische Plätze unter einem Walnussbaum locken.

Zu Kunst, Musik und Handwerk lädt am Sonnabend und Sonntag auch der Herbstzauber auf dem Fähranleger Teufelsbrück ein. Dort sorgt Roland der Zauberer für magische Momente. Während sich die Eltern und Großeltern dem Kunsthandwerk widmen, können sich die jüngeren Besucher von den Tricks des Magiers verzaubern lassen. Denn, so versprechen die Veranstalter, es geht nicht nur um bloße Zaubertricks, sondern um magische Momente.

Und wen es bei all den Outdoor-Aktivitäten am Sonntag doch noch ins Theater zieht, kommt auf dem Hoheluftschiff auf seine Kosten. Um 11 Uhr zeigt die Theaterschule Zeppelin für Kinder ab 4 Jahren die rasante Detektivgeschichte "Ein Huhn, ein Ei und viel Geschrei" nach dem gleichnamigen Kinderbuch Mario Giordano und Sabine Wilharm. Um 16 Uhr folgt für die etwas älteren Kinder das Märchen "Ein gewöhnliches Wunder" über Mut, Lebendigkeit und Liebe.