Regie-Diva Gaspar Noé, 1963 in Buenos Aires geboren, macht die Filme gern anders als andere Leute. So war “Irreversible“ rückwärts erzählt.

Regie-Diva Gaspar Noé, 1963 in Buenos Aires geboren, macht die Filme gern anders als andere Leute. So war "Irreversible" rückwärts erzählt. Vorwärts wäre wohl zu einfach gewesen. Bei seinem neuen Film belästigt er den tapferen Zuschauer mit einer "subjektiven" Kamera, erzählt also konsequent aus der Perspektive von Oscar (Nathaniel Brown), der Hauptfigur - ein Verfahren, das schon 1947 bei Robert Montgomerys Film "Die Dame im See" mächtig nervte.

Irgendwann gibt Noé diesen Unsinn auf, um fortan den Kamerablick durch Oscars Hinterkopf samt Segelohren zu verstellen. Folge: Man sieht nur die Hälfte. Aber das ist auch egal, denn die krude Geschichte eines Drogendealers, der in Tokio auf einem Klo erschossen wird und fortan als Geist über das Wohl und Wehe seiner strippenden Schwester wacht, ist so überspannt, dass man's eh keine drei Stunden aushalten will.

Beurteilung: Schlimm Enter the Void Frankreich/Deutschland/Italien 2009, 162 Minuten, ab 18 Jahren, R: Gaspar Noé, D: Nathaniel Brown, Paz de la Huerta, Cyril Roy, Emily Alyn Lind, Jesse Kuhn, täglich UCI Othmarschen Park; www.enterthevoid-film.de