Krimiautoren schlagen dunkle Seiten beim Festival auf

Es gibt eine Kriminalliteratur jenseits von John Grisham, auch bei diesem Festival. Geschrieben etwa von einem Mann, der in seiner Freizeit einem durchaus ungewöhnlichen Hobby frönt: Er renoviert alte Häuser. Jussi Adler-Olsen heißt der Bursche, ist Däne, also nordish by nature und somit schon mal prädestiniert für das Schreiben von Kriminalromanen. Sein Roman "Erbarmen", 2007 erschienen, hängt wie festgenagelt in den Bestsellerlisten, der Nachfolger "Schändung" wird dem in nichts nachstehen. Garantiert.

Mit Bestsellerlisten kennt sich auch Sebastian Fitzek aus, Berliner seines Zeichens und spezialisiert darauf, das ganz Gemeine vom Grund der menschlichen Seele abzukratzen. Nach dem Überraschungserfolg seines Psychothriller-Debüts "Die Therapie" hat Fitzek einfach das fortgeführt, was er am besten kann: Angst und Schrecken verbreiten. Aktuell mit dem Roman "Der Augensammler". Allein dieser Titel!

Ihre Popularität scheint, zumindest in Deutschland, ungebrochen: So ist die Lesung mit der Bella-Block-Erfinderin Doris Gercke auf der MS "Bleichen" bereits ausverkauft.

Auch aus einem, der Metaphysik studiert hat, kann was werden. Was Ken Bruen beweist, ein Ire, der nach der Promotion begann, Kriminalromane zu schreiben. "Jack Taylor fliegt raus" ist ein so starkes wie raues Stück Literatur. Und wenn Harry Rowohlt liest, wird's nicht nur gut, sondern immer auch lang.

Mit Kürzerem hat er es viele Jahre gehalten: Ulrich Wickert war bei den "Tagesthemen" der Herr der Nachrichten. Seit er Kriminalromane schreibt, schätzt auch er die lange Form, in der er seinen Pariser Untersuchungsrichter Jacques Ricou ermitteln lässt. "Das achte Paradies" ist sein aktueller Fall. Keine Spur von Paradies.

Wieder so eine Erfolgsgeschichte aus Schweden: Camilla Läckberg - nein, blond ist sie nicht - hat bislang gut sechs Millionen Bücher verkauft, in 30 Sprachen sind ihre Romane übersetzt. "Engel aus Eis" lautet der jüngste Titel. Frostiges aus Fjällbacka, Läckbergs Heimat, spannend gleichwohl.

Jussi Adler-Olsen dt. Text: Peter Lohmeyer, 8.9., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich

Sebastian Fitzek 9.9., 20 Uhr, St. Katharinen

Ken Bruen dt. Text: Harry Rowohlt, 13.9., 20 Uhr, St.-Pauli-Theater

Ulrich Wickert 14.9., 20 Uhr, Imperial-Theater

Camilla Läckberg 17.9., 19 Uhr, Stückgutfrachter MS "Bleichen"