Der Machtclub widmet sich der Diktatur und der Liebe

Literatur im Zeichen der Diktatur: Hier liegt die Verbindung zwischen den drei Abenden des Machtclubs zu den Ländern Argentinien, Iran, Russland. Auch wenn sich die Herrschaftsstrukturen in Argentinien und Russland inzwischen geändert haben, war die Erfahrung der Unfreiheit prägend für viele Künstler. Mahmud Doulatabadi, einer der wichtigsten iranischen Prosaisten, schildert in "Der Colonel" den Untergang einer Familie als Symbol für den Zerfall der iranischen Gesellschaft nach der Revolution von 1979. Die russischen Schriftsteller Vladimir Sorokin und Dmitry Glukhovsky gehen einen Schritt weiter. Aus den Erfahrungen der postkommunistischen Umwälzungen wie der Ausplünderung des Landes durch die Mafia entwerfen sie bittersüße Utopien von der Auflösung der Gesellschaft.

Alan Pauls' "Die Geschichte der Tränen" spielt zur Zeit der Militärdikatur in Argentinien. Der Vorgänger "Die Vergangenheit" handelte dagegen eher von der Unfreiheit, die dann entsteht, wenn man in den Obsessionen der Liebe gefangen ist. Der Machtclub begibt sich auf dieses Schlachtfeld der Liebe. Komisch liest sich Ariel Magnus' Roman "Ein Chinese auf dem Fahrrad", in dem ein Entführungsopfer sich mit aller Macht gegen seine Freilassung sträubt. Auch seine argentinische Kollegin Lola Arias beschäftigt sich mit der Fragilität von Liebesbeziehungen und den komischen Wendungen, die sie nehmen können. "Die Liebe ist ein Heckenschütze" heißt ihre Sammlung von Storys und Gedichten.

Machtclub Argentinien Do 9.9., 20.30 Uhr, 12,-

Machtclub Iran Sa 11.9., 20.30, 14,-

Machtclub Russland Fr 17.9., 20.30, 12,-, Uebel & Gefährlich