“Männertrip“ nimmt das Musikgeschäft gekonnt auf die Schippe

Aldous Snow (Russell Brand) ist ein englischer Rockstar, wie es ihn eigentlich nicht mehr gibt. Eine Mischung aus Bono (Stichwort: Betroffenheit), Rod Stewart (Eitelkeit) und Robert Plant (Groupie-Verschleiß), obendrein blasiert, selbstherrlich, berechnend, selbstzerstörerisch. Dass jemand sein Video "African Child" für einen Reinfall halten könnte - diese Idee ist ihm nie gekommen. Nun ist er ein wandelndes Wrack, doch jemand eilt herbei, ihm zu helfen: Aaron Green (Jonah Hill), Plattenlabel-Praktikant aus L.A. Seine Mission: nach London zu fliegen, Snow unterzuhaken, ihn erst nach New York zum "Today"-Auftritt im Fernsehen, dann nach Los Angeles zum großen Comeback-Konzert zu schaffen. Alles binnen drei Tagen. Nicht zu vergessen die Sorgen um die Freundinnen ...

Das ist die Ausgangssituation von "Männertrip", und man kann sicher sein, dass im Folgenden so einiges schiefgeht. Drehbuchautor und Regisseur Nicholas Stoller, der mit Brand und Hill 2008 schon bei "Nie wieder Sex mit der Ex" zusammengearbeitet hatte, und Produzent Judd Apatow scheinen sich im Musikbusiness gut auszukennen - hier kriegt jeder sein Fett ab. Nicht immer mit feinem Strich, nicht immer satirisch treffsicher wie in "This is Spinal Tap". Trotzdem: So eine Mischung aus Slapstick, billigen Lachern, bösem Witz, körperlichem Humor oder frenetischem Durcheinander muss man erst einmal hinbekommen.

++++- Männertrip USA 2010, 109 Min., ab 12 J., R: Nicholas Stoller, D: Jonah Hill, Russell Brand, Rose Byrne, Elisabeth Moss, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg, Streit's (OF), UCI Othmarschen Park/Smart-City; http://movies.universal-pictures-international-germany.de/maennertrip