Trotz toller Tricks wirkt das Fantasy-Spektakel “Duell der Magier“ seltsam seelenlos

Im Original heißt der neue Film von Jon Turteltaub "The Sorcerer's Apprentice", also "Der Zauberlehrling". Doch mit Goethes berühmtem Gedicht oder der wundervollen Episode aus Walt Disneys "Fantasia" (1940), in der Mickymaus gegen schruppwütige Besen und Eimer kämpft, hat dieses Fantasy-Spektakel nichts mehr gemein. Was früher Spaß machte, wirkt nun mit seinen perfekten, im Computer generierten Bildern seltsam seelenlos. Statt Freude bleibt nur Staunen, statt Charme nur Attraktion.

Der Zauberlehrling hier ist der zehnjährige Steppke Dave (Jake Cherry), der plötzlich - eine vom Wind verwehte Liebesnachricht einer Mitschülerin ist schuld - in einem Antiquitäten-Laden landet. Chef des Ladens ist Balthazar (Nicolas Cage), ein guter Zauberer, der vor 1300 Jahren - so informierte uns ein kurzer Prolog - mal Zoff mit der Hexe Morgana (Alice Krige) und dem bösen Zauberer Maxim Horvath (Alfred Molina) hatte. Bislang waren sie in russischen Matroschkas versteckt. Doch wehe, wenn sie losgelassen ... Zehn Jahre später ist es passiert, Dave (nun gespielt von Jay Baruchel) erhält von Balthazar Nachhilfe in Sachen Hokuspokus, und dann geht es rund.

Produzent Jerry Bruckheimer setzt hier auf Special Effects. Das ist manchmal clever, etwa jener Drache, der bei einer Chinatown-Parade Feuer und Rauch spuckt, manchmal kurios, siehe der eiserne Adler, mit dem Balthazar vom Chrysler-Building fliegt. Doch der Overkill an tollen Tricks und turbulentem Krawall macht müde, von Zauber keine Spur. "Die Geister, die ich rief" - Bruckheimer wird sie nicht mehr los.

+++-- Duell der Magier USA 2009, 109 Min., ab 12 J., R: Jon Turteltaub, D: Nicolas Cage, Jay Baruchel, Alfred Molina, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, UCI Mundsburg/Othmarschen Park/Smart-City; www.disney.de/duell-der-magier