Am Mittwoch wird das Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr (" Stern ", " Geo ") sein Halbjahresergebnis veröffentlichen. Wie es in Unternehmenskreisen heißt, hat der Verlag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei stagnierenden Erlösen sein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um etwa 75 Millionen Euro steigern können. Der Umsatz liegt folglich wie im Vorjahr bei gut 1,2 Milliarden Euro. Das EBIT stieg von 55 Millionen auf etwa 130 Millionen Euro. Da die Erlöse auf dem Niveau von 2009 verharrten, dürfte das Ergebnisplus ausschließlich auf den harten Sparkurs des Hauses zurückzuführen sein. Gruner + Jahr wollte sich zu den Zahlen nicht äußern.

Burkhard Voges zieht dieser Tage durch die Chefetagen deutscher Verlage, um Spenden zu sammeln. Der ehemalige Zeitschriftenmanager ist in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins Deutsches Pressemuseum auf Achse. Wie berichtet, hat der Verein für das Museum, das am Sandtorkai in der Speicherstadt entstehen soll, ein neues Konzept erstellen lassen. Pläne für ein Deutsches Pressemuseum gibt es bereits seit 2001. Was bislang fehlte, waren die für ein solches Haus erforderlichen Mittel. Um das nun erstellte Konzept zu verwirklichen, benötigt Voges etwa 3,5 Millionen Euro.

Zumindest einen Teil dieses Betrags hat er zusammen. Der Hamburger Verleger Thomas Ganske ( Jahreszeiten Verlag , Hoffmann und Campe ) hat Voges eine bestimmte Summe zugesagt. Das bestätigt ein Sprecher der Ganske-Gruppe auf Anfrage. Der Verleger sei von dem neuen Konzept überzeugt gewesen. Wie hoch die Summe ist, mit der Ganske das Pressemuseum unterstützt, will der Sprecher nicht verraten.

An und für sich ist die " Tagesschau" der Klassiker des deutschen Fernsehens. Das hindert NDR Info nicht daran, vom 6. September an die 20-Uhr-Ausgabe der Nachrichtensendung auch im Radio zu verbreiten. "Die .Tagesschau' ist nicht nur sehens-, sondern auch hörenswert", sagt NDR-Intendant Lutz Marmor . Die Idee, den Klassiker ins Radio zu bringen, ist nicht neu: Die 20-Uhr-Tagesschau wird bereits von den Hörfunkwellen HR Info , SWR Contra und NDR 1 Radio MV ausgestrahlt.

Die Auseinandersetzung zwischen "Focus Money" und der "Wirtschaftswoche" um ein angeblich abgekupfertes Interview geht in eine neue Runde. Ende Juli hatte "Focus Money" Statements des Börsengurus Marc Faber veröffentlicht, die großenteils aus einem Gespräch stammten, dass die "Wirtschaftswoche" mit ihm geführt hatte. Nun hat "Wirtschaftswoche"-Chefredakteur Roland Tichy seinem Amtskollegen von "Focus Money", Frank Pöpsel, eine Rechnung über 3000 Euro geschickt, die dieser auf ein Konto des Hilfsvereins der deutschen Presse überweisen soll. Auf Geld von Pöpsel darf das Hilfswerk für Not leidende Journalisten aber nicht hoffen: Er habe Tichys Schreiben umgehend "weggeworfen", sagt der Chefredakteur von "Focus Money". Bei dem umstrittenen Artikel handele es sich mitnichten um ein Plagiat. So gehe aus dem Text eindeutig hervor, dass "Focus Money" nicht mit Faber gesprochen hat. Es sei auch nicht erforderlich gewesen, die "Wirtschaftswoche" in dem Artikel als Quelle anzugeben, da sein Blatt auch noch aus anderen Quellen zitiert habe.

Doris Heinze , die ehemalige Fernsehspielchefin des NDR , verlässt offenbar Hamburg. Wie es in ihrem Umfeld heißt, will sie ihre Wohnung in Niendorf verkaufen und an die Nordsee ziehen. Dort besitzt sie bereits eine Ferienwohnung. Ihr Anwalt war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der NDR hatte sich von Heinze vor einem Jahr getrennt, nachdem herausgekommen war, dass sie eigene Drehbücher und Skripte ihres Mannes dem Sender unter Pseudonym verkauft hatte. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat gegen sie Anklage wegen Bestechlichkeit, Betrugs und Untreue erhoben.

Die nächste Ausgabe dieser Kolumne erscheint am 11. September.