Das mit der Handkamera gedrehte Drama “Kinatay“ ist äußerst beklemmend

Eben noch hat der malaiische Polizeischüler Peping (Coco Martin) geheiratet, doch für eine richtige Feier ist keine Zeit, muss er doch im Auftrag eines dubiosen Paten gemeinsam mit anderen Männern eine Prostituierte (Maria Isabel Lopez) entführen, später auch ermorden, zerstückeln und die Leichenteile im Moloch Manila "entsorgen".

So unbarmherzig die Handlung dieses Films, der bei seiner Premiere 2009 in Cannes für großes Aufsehen sorgte, so radikal die visuelle Umsetzung. Mit der Handkamera gedreht, sind die Bilder körnig und lässt sich vieles nur schemenhaft wahrnehmen. Lediglich das Gesicht des zunehmend verzweifelten Peping, der nach einer Möglichkeit sucht, sich dem Ganzen zu entziehen, scheint immer wieder auf. Der Zuschauer ist bei dieser nächtlichen Reise ins Herz der Finsternis tatsächlich mittendrin und ohne echte Chance zur Distanzierung - was "Kinatay" zu einer ausgesprochen beklemmenden, ja geradezu schmerzhaft intensiven Kinoerfahrung werden lässt.

++++- Kinatay Frkr./Philippinen 2009, 105 Min., ab 18 J., R: Brillante Menoza, D: Coco Martin, Maria Isabel Lopez, tägl. im 3001 (OmU); www.rapideyemovies.de