Hamburg. Als Nachfolger der zurückgetretenen Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) ist der nordrhein-westfälische Kulturpolitiker Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff im Gespräch. Es sei von Welck selber gewesen, die ihn vorgeschlagen habe, berichtet das "Hamburg Journal" des NDR. Grosse-Brockhoff war unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) Kulturstaatssekretär in Düsseldorf, bis diese Regierung durch das Kabinett von Hannelore Kraft (SPD) abgelöst wurde.

Führende Persönlichkeiten der Hamburger Musikwirtschaft haben indes mit einem Appell an den scheidenden Ersten Bürgermeister Ole von Beust, an die Schulsenatorin Christa Goetsch und den Innensenator Christoph Ahlhaus für eine eigenständige Kulturbehörde plädiert. Auf Initiative der Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes, Dagmar Sikorski, schlossen sich unter anderen Heinz Canibol (105 Music), Bernd Dopp (Warner Music), Meinhard Jahn (JazzHaus Hamburg e. V.), Uriz von Oertzen (Hamburger Musikwirtschaft), Frank Otto (ferryhouse productions) und der Veranstalter Karsten Jahnke an.

"Wir appellieren an Sie und die den Senat tragenden Parteien, die Verantwortung für die Kultur in Hamburg auch weiterhin einem eigenen Senator zu übertragen, der ausschließlich dafür in der Hansestadt verantwortlich zeichnet", heißt es in dem Schreiben.

In einer Zeit, in der der Wettbewerb zwischen Berlin und Hamburg um die Kultur-Hoheit mit immer härteren Bandagen geführt werde und es gelte, mit Projekten wie der Elbphilharmonie Hamburg ein noch stärkeres Profil zu geben, wäre die Streichung des eigenständigen Kultur-Ressorts ein fatales Signal. "Darüber hinaus würde dies in Berlin sicherlich als Resignation und Einladung verstanden werden, sich noch mehr um die Abwerbung der kreativen Kräfte aus Hamburg zu bemühen", so die Verfasser.