Endet August entscheidet der Medienrat über den Zuschlag

Hamburg. Im vergangenen Jahr war Hamburg plötzlich um eine Radiofrequenz reicher. Im September sendete Motor.FM unter dem Namen FluxFM aktuelle Popmusik auf der Frequenz 106.0, journalistisch aufbereitet - eher die Ausnahme in den Tagesprogrammen der Hamburger Radiolandschaft. Anlass für die Bereitstellung so einer Eventfrequenz durch die Landesmedienanstalt war das Reeperbahn-Festival. In diesem Jahr bewirbt sich außer Motor.FM auch der in Hamburg ansässige Internetsender Byte.FM um die terrestrische Frequenz.

"Für uns sind Hamburg und Berlin die beiden wichtigsten Städte, was die Kreativität angeht. Vieles davon wird im Radio nicht abgebildet. Wir möchten Künstlern und Musikern eine Plattform geben, die in den arrivierten Sendern nicht stattfinden. Wir spielen Indie-, Alternative-Rock und Electro und bereiten tagesaktuell auf, was rund um das Reeperbahn-Festival passiert", sagte Mona Rübsamen, geschäftsführende Gesellschafterin des vor fünf Jahren gegründeten Senders Motor.FM.

Auch Ruben Jonas Schnell, Gründer von Byte.FM, findet es spannend, seine Programme zwei Wochen lang nicht im Internet, sondern in den Äther zu senden. "Das Reeperbahn-Festival findet vor unserer Haustür statt, es gibt viele Verbindungen zu den Machern und zu vielen Künstlern, die bei uns im Programm vorkommen."

Thomas Fuchs, Direktor der Landesmedienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein, zeigte sich sowohl überrascht als auch erfreut darüber, dass es zwei Bewerber gibt. "Die Qualität und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit werden den Ausschlag bei der Entscheidung geben", sagte er. Fuchs deutete an, dass der Medienrat eine Entscheidung treffen könnte, die keinen der beiden Bewerber ausgrenzt. "Wir können uns eine Kooperation mit Byte.FM durchaus vorstellen", sagte Mona Rübsamen, "das Autorenradio von Byte.FM würde sich mit unserem tagesaktuellen Programm gut ergänzen." Der Medienrat entscheidet am 25. August, wer den Zuschlag für die Eventfrequenz im September erhält.