Streetart ist kein neues Wort: Das erste Buch, das in den USA unter diesem Titel erschien, datiert von 1975. "Damals bezeichnete Streetart alles, was auf der Straße angefertigt wurde. Später nannte man alles Graffiti, von den Kritzeleien auf Hauswänden bis zu den heutigen Namenskürzeln, kurz Tags genannt", sagt Heike Derwanz, Doktorandin an der Uni Paderborn. In den 80er-Jahren tauchten Künstler wie Keith Haring, Jean-Michel Basquiat auf, man ordnete sie erst der Graffitibewegung zu, "doch im Grunde werden sie heute als Vorväter der Streetart gesehen".

Die Hauptmerkmale sind: Vergänglichkeit, Technikoffenheit, Bildhaftigkeit, Illegalität und Ortsspezifität. Mit dem Schmieren von Buchstaben an Häuserwände, also reiner Kalligrafie, hat Streetart deshalb wenig zu tun.