Natürlich darf er nicht fehlen bei einem Festival mit Polen-Schwerpunkt: Krzysztof Penderecki, der international bekannteste Komponist des Landes. Sein Talent zeigte sich schon früh, als er 1959 bei einem Wettbewerb drei Werke anonym einreichte - und mit ihnen alle drei Preise gewann. Bereits ein Jahr später gelang ihm mit dem drastisch expressiven, geräuschhaft angereicherten Streicherstück Threnos, das er den Opfern von Hiroshima widmete, der Durchbruch.

Später hat sich der inzwischen 76 Jahre alte Komponist und Dirigent mehr und mehr einem neoromantisch wirkenden Tonfall zugewandt, der noch leichter zugänglich ist. Das gilt auch für sein "Polnisches Requiem" für großes Orchester, Chor und vier Solisten aus den 1980er-Jahren: ein sehr persönliches Werk, in dem Krzysztof Penderecki sich zum katholischen Glauben bekennt und an verstorbene Freunde und historische Ereignisse erinnert. Wer könnte dieses Stück authentischer aufführen als der Komponist höchstpersönlich?

Polnisches Requiem NDR Radiophilharmonie, Philharmonischer Chor Warschau, Leitung: Krzysztof Penderecki, Sa 14.8., Kirche St. Michaelis (S Stadthausbrücke), Englische Planke, Karten 10,- bis 49,- unter T. 0431/57 04 70