Beim vierten Rathauskonzert der Symphoniker störte vor allem die schlechte Akustik

Hamburg. Die Rathauskonzerte der Hamburger Symphoniker erfreuen sich bleibender Beliebtheit. Kein Schietwetter, keine schlechte Akustik, nicht einmal die harten Klappstühle können deren treue Besucher schrecken. So auch am Donnerstag beim vierten und letzten Rathauskonzert der Saison: Wegen des Regens fand das Konzert im Börsensaal statt, doch der war bis hinauf zur Galerie gefüllt.

Das Programm war dabei eine Spur gewichtiger als sonst in dieser Reihe: Mozarts "Don Giovanni"-Ouvertüre, Haydns Trompetenkonzert Es-Dur und Schuberts Große C-Dur-Symphonie. Alles Stücke zum genauen Hinhören. Doch genau das ist im Börsensaal nur bedingt möglich. Der Klang verpufft. Klassische Musik klingt dort, als käme sie aus dem Kofferradio: Streichern und Holzbläsern fehlt jede Kraft und Wärme, während das Blech ungebührlich in den Vordergrund tritt.

Die Symphoniker unter Hendrik Vestmann und der Solist David Salomon-Jarquin machten das Beste daraus. Der junge Trompeter aus Nicaragua etwa hatte mit Haydns Konzert nicht die geringste Mühe, wohl aber damit, das Orchester nicht zu übertönen. So spielte Jarquin quasi mit angezogener Handbremse, und trotzdem entwischte ihm ab und an ein allzu spitzer Trompetenstoß, der noch lange durch die heiligen Hallen der Handelskammer hallte.

Gehemmt wirkten auch die Blechbläser bei Schuberts Achter. Das eröffnende Unisono fiel eher verhalten als majestätisch aus, und ohne den verhüllenden Mantel der Streicher stand manche Intonationstrübung irritierend nackt im Raum. Doch Vestmann leitete die Symphoniker zügig und energisch durch alle Fährnisse.

Ungetrübt war die Freude des Publikums. Es bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus bei Dirigent und Orchester.