Die Bretter, die seine Welt bedeuten, sind stets zugleich Kampfarena. Der Theaterregisseur Malcolm Ranson betreut weltweit Ritterspektakel und Shakespeare-Aufführungen. Der 67 Jahre alte Brite hat schon Sir Anthony Hopkins gelehrt, das Schwert für seine Rolle als Marc Anthony in einer "Cleopatra"-Inszenierung zu führen. Er hat mit Hugh Jackman, Ian McKellen und "Denver"-Biest Joan Collins gearbeitet. Jetzt inszeniert er das Abenteuerspektakel "Robin Hood" am Altonaer Theater. "Manche Leute zittern, sobald sie ein Schwert in der Hand halten. Andere glauben, sie sind Errol Flynn und Jackie Chan in einem", sagt Ranson. "Ich weiß nicht, was schlimmer ist."

Kein Satz geht dem Briten ohne feine Ironie über die Lippen. Über die Qualitäten seiner prominenten Schüler aber würde er sich niemals auslassen. Ständig pendelt Ranson zwischen Theaterbühnen und Filmsets in Europa, USA, Japan, Australien und Indien. Sein Haus in London, in dem der seit 30 Jahren Verheiratete mit Frau und erwachsenem Sohn lebt, hat er seit Mai nur viermal von innen gesehen.

Filmklassiker wie "Robin Hood", "Ivanhoe" oder "Scaramouche" waren es, die Ranson dazu bewogen, mit zwölf Jahren die Fechtkunst zu erlernen. Später verband der studierte Schauspieler die Kampfchoreografie mit der Regie. "Ich hatte früh eine Leidenschaft", erklärt er sein Erfolgsgeheimnis. "Fürs Fechten und fürs Theater."