Unter all den kulinarischen Genüsse der Welt ist mir die afghanische Küche bisher verwehrt geblieben. Zeit, dies zu ändern. Eine Freundin gibt den ultimativen Tipp: Versuch es mal mit den orientalischen Delikatessen im Restaurant Hindukusch im quirligen Uni-Viertel Hamburg-Rotherbaum. "Exquisite Speisen zu fairen Preisen", verspricht auch der Inhaber. Mal schauen, ob die beiden recht behalten.

Das Lokal ist klein und einfach. Holzbänke sind mit Orientteppichen belegt. Aus Lautsprechern dudeln orientalische Klänge. Wer mag, kann auch unter freiem Himmel Platz nehmen. Ein paar Tische stehen vor dem Lokal auf dem Bürgersteig. Im Hinterhof befindet sich ein großzügiger Garten.

Der Blick in die Karte verwirrt zunächst, wenn man zuvor noch nie afghanisch gegessen hat. Da gibt es Eintöpfe, Teiggerichte, Pfannengerichte, Salatteller. Ashak sind kleine Teigtaschen mit Porree, Mantu große gefüllt mit Gemüse und Fleisch, Bolami zwei Teigtaschen mit Zwiebeln und Wurzeln. Nun wird es etwas komplizierter: Palau (gebratener Basmatireis) gibt es in drei Grundvariationen (ab 8,50 Euro). Pur, mit Safran, Pistazien und Mandeln oder mit Karottenstreifen und gedämpften Rosinen. Dazu kann der Gast verschiedene Zutaten wie Spinat, Hackbällchen oder Gemüsemischung wählen. Lammfleisch, gemischter Salat und Quarkdip gehören zu jeder Kombination. Palau schmeckt mild, aber aromatisch und facettenreich. Wer es ein wenig schärfer mag, sollte das selbst gemachte Chutney (1 Euro) dazubestellen.

Ebenso exotisch wie das Essen sind die Getränke. Shir Shai ist Würztee mit Kardamon, Nelken und Rosenwasser (2 Euro), Dooch ist afghanischer Kräuterjoghurt mit Gurkenstücken (2 Euro). Die grünen und schwarzen Tees, zum Teil mit Mandeln gesüßt, schmecken würzig, sind oft aber sehr stark.

Beim Dessert fällt die Wahl auf Schul-zard, einem Sahnequark, mit Rosinen, Pistazien, Safran und Kardamon, garniert mit Apfel und Kiwi (4 Euro).

Die Bedienung ist freundlich, die Portionen groß, die Preise fair. Mittagstisch gibt es schon ab 4,90 Euro.

Hindukusch Mo-So 12.00-24.00, Grindelhof 15 (MetroBus 4,5), Telefon 41 81 64