Anton Spielmann, Jahrgang 1989, nachdenklicher Sänger der 1000 Robota.

Ich habe in der letzten Zeit viel diskutiert mit meinen Freunden: Gibt es das denn überhaupt, die "Platte meines Lebens"? Wenn man selbst Musik macht, ist das irgendwie noch schwerer, die zu finden. Ich habe mir wirklich Gedanken gemacht! Aber jetzt ein Werk benennen? Schwierig. Natürlich hat es Musiker und Bands gegeben, die mich beeinflusst haben. Nirvana zum Beispiel. Velvet Underground, Tocotronic, Portishead, Sonic Youth. Das hat mich inspiriert, das konnte mich festhalten. Aber jetzt bin ich als Musiker selbst in einer ähnlichen Position: Ich mache Musik. Früher wollte ich immer wissen: Wie ist es, eine Platte aufzunehmen? Ist das schwierig? In der Phase, in der ich jetzt bin, in der ich selbst im Studio bin und mich nur mit Musik beschäftige, kann ich nur sagen: Die Platte meines Lebens ist unsere eigene, "Ufo", sie ist gerade fertig geworden. "Die Platte meines Lebens" - das verstehe ich so, dass es um die persönlichste Platte geht. Das kann nur "Ufo" sein, jetzt gerade.

Aber, um nicht nur von uns zu reden, natürlich gibt es auch eine Platte, die mich unglaublich beeindruckt hat wie sonst nichts. Das ist eine Platte, die ich mir im vergangenen Jahr in Amerika für 77 Dollar gekauft habe. "Mother Earth's Plantasia" von Mort Garson. Ein Freund von mir, Rhys Webb von The Horrors, hatte mich auf diesen vor zwei Jahren gestorbenen Musiker gebracht.

Unglaubliche Musik: 1976 erschienen, irgendwie Krautrock, Progressive Moog Pop, Free Jazz. Wow, was ist das denn?, dachte ich, als ich das hörte. Diesen Effekt hat man gar nicht mehr heute, wenn man Musik hört. Das Rad kann keiner neu erfinden. Natürlich könnte ich auch sagen, dass ich Arcade Fire oder Franz Ferdinand gut finde. Oder dass ich "Dance with Somebody" von Mando Diao mag. Aber das ist nur gute Radiomusik. Garson war ein Pionier, mit seiner Musik muss man sich richtig auseinandersetzen.