Berlin. Die Journalistenvereinigung "Reporter ohne Grenzen" (ROG) hat nach wie vor bestehende Einschränkungen der Pressefreiheit im Kosovo kritisiert. In einem gestern in Berlin veröffentlichten Bericht verweist ROG auf Versuche von Politikern und Behördenvertretern, regierungskritische und investigative Medienmitarbeiter mundtot zu machen. Eine gängige Methode seien Hetzkampagnen.

"Wer es wagt, Handlungen der Regierung zu kritisieren oder Korruption offenzulegen, wird öffentlich beschuldigt, sich ,unpatriotisch zu verhalten', ,Verräter der Nation', ,serbischer Spion' oder einfach ,gegen das Kosovo' zu sein", heißt es in dem Bericht. Nur eine geringe Zahl von Medien versuche, äußeren Einflüssen standzuhalten und ihre Autonomie zu bewahren.

ROG forderte die internationale Staatengemeinschaft auf, bei der Rechtsstaatlichkeitsmission der Europäischen Union im Kosovo ihren Einfluss zur Verbesserung der Lage der Medien geltend zu machen.